Seeland

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Seeland ist eigentlich Seeland, (lit.: Lakeland, auch deutsch: Drei-Seen-Land, französisch: Pays des trois lacs) ist eine Region in der Schweiz, am südöstlichen Fuss der Bergkette des Juragebirges mit den 3 Murtenseen, Neuchâtel und Biel (Biel).

In früheren Epochen war es die Aue der Aare und somit sumpfig. Nach den gewaltigen hydrologischen Arbeiten zur Jura-Wasserkorrektur war das Gebiet trockengelegt und konnte wieder bewirtschaftet werden. Das Seeland ist eine der wichtigsten Regionen der Schweiz für den Gemüseanbau, insbesondere im Grand Marais (wörtlich: Grosses Moos).

Die Region liegt an der Grenze der Kantone Bern, Freiburg, Neuenburg und Waadt und ist Teil des sprachlichen Grenzgebiets zwischen der Romandie und der Deutschschweiz.

Das Berner Seeland ist eine von fünf Verwaltungseinheiten (Regionen) im Kanton Bern mit 76’052 Einwohnern (Stand 2020) in 46 Gemeinden.

Berner Seeland

Seeland
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Während des Ancien Régime erwarb Bern die Landvogteien oder Grafschaften Aarberg, Büren an der Aare, Erlach und Nidau von den Gütern der Herren von Aarberg-Valangin, Straßberg-Büren, Nidau und den Grafen von Neuchâtel. Zwischen 1595 und 1628 wurden sie militärisch zum sogenannten Seefähnchen zusammengefasst. Sie waren jedoch politisch getrennt. Erst 1783/84 stellte Johann Friedrich von Ryhiners Verwaltungskompendium des Berner Staates die vier Grafschaften als eine einheitliche Region vor. Das Berner Seeland erweiterte sich 1815, als die Stadt Biel/Bienne und die umliegenden Ländereien des Fürstbischofs Basel dem Kanton Bern zugesprochen wurden.

Während der Helvetischen Republik (1798–1803) schrumpften die Grenzen des Seelands auf das Amt Erlach und Teile der Amtsgerichte Nidau und Aarberg. Zwischen 1803 und 1815 war es Wahlbezirk des Grossen Rats von Bern mit den Ämtern Fraubrunnen und Wangen sowie Teilen der Ämter Bern und Burgdorf. Zwischen 1850 und 1918 bildete er einen Wahlkreis des Nationalrates der Schweiz, bestehend aus Laupen und Biel. Von 1869 bis 1921 war es wieder ein Wahlbezirk des Grossen Rates von Bern, bestehend aus den Amts Biel, Aarberg, Laupen und dem nördlichen Teil von Bern. 2010 wurde die Region Seeland mit den Bezirken Biel und Seeland geschaffen. Der neue Verwaltungskreis Seeland bestand ganz oder teilweise aus den ehemaligen Kreisen Aarberg, Büren, Erlach und Nidau.

Seeland
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Das Berner Seeland besteht aus zwei unterschiedlichen Landschaften. Die Uferbereiche des Sees waren bereits in der Jungsteinzeit besiedelt, so etwa ab etwa 3800 v. Chr. das UNESCO-Welterbe Pfahlbauten in Twann. Die Seeufergebiete waren leicht besiedelt und die Fischerei dominierte die lokale Wirtschaft. Im Mittelalter wurden an den Hängen des Juragebirges oberhalb der Seen Weinberge angelegt. Die Ebene und das Grosse Moos hingegen wurden von mäandrierenden Flüssen wie der Aare und der Thielle durchzogen, die häufig überschwemmt wurden und das Land siedlungsfeindlich machten. Die Dörfer an den Rändern des Sumpfes nutzten den Sumpf hauptsächlich als Weideland. Nach den Jura-Wasserkorrekturprojekten wurden die Moore jedoch trockengelegt und die ehemals nutzlosen Sümpfe wurden zu hervorragendem Ackerland.

Seeland
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Mit der verbesserten Verkehrsinfrastruktur des 19. und 20. Jahrhunderts begann sich das Seeland zu einer Industrieregion zu entwickeln. Die Stadt Biel/Bienne stieg mit den Handels- und Industriezentren Brügg, Lyss und Ins zum Wirtschaftszentrum des Seelandes auf. Die Region wurde bekannt für ihre Spezialisierung auf Uhren, Präzisionsmaschinen und die Kommunikationsindustrie. In der Region befindet sich die Berner Fachhochschule (BFH), Departement Architektur, Holz und Bau in Biel/Bienne. Dies ist die einzige Architekturschule der Schweiz.

Seeland | Source: Youtube Channel The Hindu | Principality of Sealand: The smallest country in the world