
Koch Lucki | Ludwig “Lucki“ Maurer ist Inhaber von Meating Point, Koch, Rinderzüchter und arbeitet außerdem als Redakteur für Zeitschriften wie “BEEF“ und “Rolling Pin“.
Ausnahmekoch Ludwig “Lucki“ Maurer hat seinen größten Kampf mit Anfang 20 geschlagen. Der Widersacher: Lymphom, inoperabel. Die Prognose: schlecht. Ein Punkt auf der Bucketlist, der den jungen Mann durch seine qualvolle Chemo brachte: Starkoch werden wie sein Idol Stephan Marquard, der “Junge Wilde“. Heute, gut 20 Jahre später, ist der bodenständige Niederbayer längst selbst ein berühmter Koch – und noch viel mehr. Er nahm sich die Zeit, mit KTCHNrebel zu sprechen.
ER WOLLTE NIE KOCH WERDEN – ZUMINDEST ZUERST

Lucki Maurer wurde die Liebe zum Kochen nicht gerade in die Wiege gelegt – ganz im Gegenteil. “Ich bin in einem Hotelrestaurant aufgewachsen. Mein Vater ist Koch und meine Mutter arbeitet rund um die Uhr im Restaurant“, sagt der sympathische Promi, der mit seinen langen Haaren und den Piercings eher wie ein Heavy-Metal-Musiker aussieht – und er ist auch einer, aber dazu später mehr. „Ich habe hautnah gesehen, dass das keine Work-Life-Balance ist, sondern nur eine Work-Work-Balance“, sagt Maurer. Er wollte Bauer werden. Aber definitiv kein Koch. Niemals! Sein Vater drängte ihn jedoch, Kochlehrling zu werden, mit dem Argument, dass dies ein richtiger Beruf sei. Sie können überall auf der Welt einen Job finden. “Das habe ich auch gemacht“, sagt Maurer. “Als ich das erste Mal in einem gehobenen Restaurant arbeitete, wurde mir klar, dass es ein sehr kreativer Job war, nicht nur eine knochenharte Arbeit. Und deshalb bin ich Koch!“
VON NASE BIS ZUM SCHWANZ: LUCKI MAURER achtet darauf, was ihm das Tier liefert
Sein Vater lehrte ihn auch den respektvollen Umgang mit Fleisch – und legte zu Recht den Grundstein für Lucki Maurers Liebe zum Produkt, die ihm sogar den ehrwürdigen Titel „Fleischpapst“ einbrachte. Neben der Arbeit als Koch züchten Maurer und seine Frau Stephanie Deutschlands erste Bio-Wagyu-Rasse, ein Unternehmen, das die beiden seit mehr als zehn Jahren erfolgreich betreiben. Auf dem 2006 erworbenen Hof Schergengrub in Rattenberg bei Straubing wurde das Schergengruber Wagyu-Rind nach EU-Bio-Richtlinien gezüchtet. Das wertvolle Fleisch ist bei Gastronomen und Privatpersonen gleichermaßen begehrt – schließlich ist Lucki Maurer die Expertin schlechthin für Wagyu und Fleisch im Allgemeinen. Davon zeugen auch die zahlreichen Sach- und Fachbücher von Lucki Maurer, darunter das Kochbuch „Rind Complete“ (Beef Complete) für den von ihm überzeugten nachhaltigen Nose-to-Tail-Ansatz. Ist der opulente Titel Meat Pope nicht ein Widerspruch? „Ich denke, Meat Pope steht einfach für meine Arbeit“, erklärt Lucki Maurer klar.
“Ich habe einen Bauernhof. Ich habe ein Restaurant. Meine Arbeit umfasst den gesamten Prozess von der Geburt eines Kalbes bis zum Grillen des Steaks. Beim Umgang mit Fleisch ist meiner Meinung nach das Wichtigste, Respekt vor dem Leben zu haben. Deshalb nennen wir es nicht „Produkt“, sondern „Lebensmittel“. Auf die Frage, was er davon halte, in-vitro Wagyu mit einem 3D-Drucker herzustellen, was japanischen Forschern kürzlich gelungen ist, war seine Antwort klar: „Ich finde das Bullshit!“ Sein Motto: “Essen Sie Fleisch nur ein- bis zweimal die Woche, aber hochwertiges Bio-Fleisch – das ist der beste Weg!“
LUCKI MAURER IST AUCH EIN STAR IM FERNSEHEN

Mit ebenso viel Leidenschaft teilt Lucki Maurer sein Wissen in zahlreichen Fernsehshows. “Kitchen Impossible“, “The Taste“, “In 80 Steaks um die Welt“, “Einfach guad“ … der sympathische Star ist in vielen Shows in Deutschland zu sehen. Sein Wissen gibt er auch in Kochkursen in seiner stimmungsvollen Eventlocation STOI (bayerisch für “Stall“) im ehemaligen Hof Schergengrub weiter. Auch Kochlegenden wie Otto Koch, Heiko Antoniewicz oder Stefan Marquard haben schon bei STOI vorbeigeschaut. Zuletzt war die israelische Starköchin Haya Molcho zu Gast, die in Deutschland durch die TV-Serie “Kitchen Impossible“ weithin bekannt ist.
SEIN RAT AN ALLE Gastronomen

Am Ende des Interviews gibt der vielseitige Star seinen Gastro-Kollegen zwei Erfolgstipps:
Um No-Shows entgegenzuwirken, hilft es, Reservierungen nur gegen Ticketverkauf anzunehmen.
Und ganz wichtig: Bleiben Sie Ihrem eigenen Stil treu: “Sei du selbst und nimm Geld für deine Arbeit!“